Kommt Dir das bekannt vor?
Du sitzt in einem Restaurant, hast Lust auf ein bisschen Ruhe, ein bisschen Zeit nur für dich – und plötzlich schleicht sich dieser Gedanke ein: „Oh, was denken die anderen? Was, wenn die denken, ich bin einsam? Oder noch schlimmer: Was, wenn sie denken, ich bin komisch, weil ich alleine esse?“ Und Bäng, ist das schöne, freie Gefühl weg. Willkommen im Club! Das große Tabu des Alleinseins.
Aber mal ehrlich: Warum ist es für uns so schwer, einfach mal alleine zu sein und das auch noch zu genießen? Stattdessen schieben wir uns ständig gegenseitig die Verantwortung zu: „Wenn du nicht mitkommst, dann bleib ich halt allein.“
Dann versuchen wir den Lieblingsmenschen zu überzeugen und sind mega frustiert, wenn er oder sie nicht mit auf die Tanzveranstaltung will.
Oder noch schlimmer: Wir machen alles nur mit, weil wir Angst haben, was andere denken könnten. Und das führt dazu, dass wir uns in Situationen wiederfinden, in denen wir uns nicht mehr wohlfühlen, nur um ja nicht „alleine“ zu sein.
Ich finde, es ist höchste Zeit, das zu ändern. Denn das Geheimnis liegt darin, sich selbst gut im Blick zu haben, auch wenn niemand anderes da ist. Es geht darum, das Alleinsein als eine Chance zu sehen – als eine Gelegenheit, dich selbst besser kennenzulernen, dich zu nähren und zu stärken.
Ich schreibe diesen Blog gerade aus Stralsund. Pfingsten alleine. Ich liebe es. Herrlich, sich mit sich selbst erfüllen zu können.
Stell dir vor, du bist auf einer Reise mit Freund*innen, alle wollen abends in das angesagte Restaurant am Strand. Du hast aber eigentlich keine Lust auf den Trubel, willst lieber in eine kleine Taverne, die nur du magst. Was machst du? Gehst du mit, nur weil du Angst hast, „alleine“ zu sein? Oder traust du dich, für dich einzustehen? Das ist die echte Herausforderung: Das Standing zu haben, zu sagen: „Ich will das so, weil es mir gut tut.“
Denn mal ehrlich: Wenn du ständig nur mitmachst, weil du Angst hast, was andere denken, dann bist du irgendwann nur noch ein Schatten deiner selbst. Und das ist kein Genuss, sondern Mangel, weil du tief in dir spürst, dass du dich im Stich lässt. Du verlierst Kraft, Energie und vor allem dein inneres Gleichgewicht.
Also, worauf wartest du? Übe dich doch mehr darin, alleine zu sein. Nur Du kannst dir diese Erlaubnis geben. Mach es dir schön, mach es dir genussvoll. Hör einen Podcast beim Spaziergang, tanze, beobachte die Vögel, sammle Muscheln am Strand. Es gibt so viel Schönes, das nur auf dich wartet – wenn du den Mut hast, es zuzulassen.
Und ja, es ist eine Herausforderung. Aber genau das macht dich stark. Denn nur wer sich selbst gut kennt und sich um eigene Bedürfnisse und Belange kümmert, braucht keine Angst vor dem Alleinsein zu haben. Dann kannst du auch mal „nein“ sagen, wenn dir etwas nicht gut tut. Dann kannst du dich selbst nähren, anstatt dich von anderen abhängig zu machen.
Also, trau dich! Sei stolz auf dein Alleinsein. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von innerer Stärke. Und glaub mir: Das Leben ist viel schöner, wenn du es auch mal ganz alleine genießen kannst. Das ist frei! Du bist weniger quengelig, weil du nicht immer andere Menschen brauchst, um wundervolle Dinge zu tun.
Viel Freude beim Alleine sein!
Herzliche Grüße
Michaela